Klinische Studien und Versorgungsforschung

Qualitätssicherung, Ergebnisqualität und Benchmarking

Sektorenübergreifenden Qualitätssicherung (Qesü)
OcuNet hat sich aktiv in die Entwicklung der sektorenübergreifenden Qualitätssicherung nach § 137b SGB V (Qesü) für die Indikation Kataraktoperation eingebracht. Zwei Vertreter des OcuNet Verbunds wirkten in dem Panel der Fachexperten beim AQUA-Institut, Göttingen, mit. Nach intensiver Auseinandersetzung mit dem Konzept und der Ausgestaltung der Qesü für Kataraktoperation hat OcuNet – in Übereinstimmung mit großen Verbänden der Augenmedizin – seine Bedenken vorgetragen, ob mit Qesü eine Verbesserung der Versorgungsqualität erreicht werden kann: statt eines vermutlich ineffektiven obligatorischen Systems sollten besser freiwillige und nachgewiesen erfolgreiche Qualitätsinitiativen unterstützt werden. Die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) von März 2014, sektorenübergreifende Qualitätssicherung (Qesü) für Kataraktoperationen nicht in den Regelbetrieb zu übernehmen, begrüßen wir.

  • Hahn U, Bertram B, Krummenauer F, Reuscher A, Fabian E, Neuhann T, et al.: Potenziale und Grenzen der geplanten obligatorischen Qualitätssicherung für Kataraktoperation (Qesü). Der Ophthalmologe. 2013 Apr;110(4): 370-376.
  • Mehr Qualität auch ohne mehr Bürokratie., Gemeinsame Pressemitteilung augenärztlicher Verbände und Organisationen, 2013

Multizentrische epidemiologische Benchmarkstudie: Ergebnisqualität in der Kataraktchirurgie
Eine in 2007/2008 durchgeführte multizentrische epidemiologische Benchmarkstudie diente der Quantifizierung maximal machbarer Ergebnisqualität in der Kataraktoperation unter optimalen Umfeldbedingungen. Eingeschlossen wurden z.B. nur Patienten, die mit Ausnahme der Trübung des Grauen Stars augengesund waren. Operateure mussten hohe Operationserfahrung aufweisen können. Ein Ausschnitt der Ergebnisse wurde als Poster auf einem Workshop des Bundesministeriums für Gesundheit in 2010 präsentiert. Die wichtigste wissenschaftliche Veröffentlichung erschien in der Zeitschrift Ophthalmology, der internationalen Fachzeitschrift in der Augenheilkunde mit der weltweit höchsten Reputation, in 2011.

MONIKA Registerdatenbank
Eine laufende Registerdatenbank wurde zur laufenden Qualitätssicherung der Ergebnisqualität der Kataraktchirurgie etabliert. MONIKA ist das Akronym für MONItoring in der KAtaraktchirurgie; von 2004 bis 2012 haben die Zentren insgesamt über 20.000 Datensätze zu Kataraktoperationen eingepflegt. Die Datenbank wurde und wird genutzt, um den angeschlossenen Zentren regelmäßiges Feedback zu der erzielten Ergebnisqualität zu geben. Dabei kann z.B. nach Operateur, verwendetem Implantat oder anderen Faktoren gezielt ausgewertet werden. Zum anderen wird der Datenpool für wissenschaftliche Auswertungen und Publikationen z.B. zur Entwicklung der Operationsindikation oder Ergebnisqualität im Zeitablauf, Identifikation von externen Faktoren für die Risikoadjustierung o.ä. heran gezogen.

 

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